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Nicht immer bleibt die Spielfreude mit anfänglich gut laufenden Lokomotiven ungetrbt. Vor allem bei manchen Loks stellen sich mit den Jahren Beschädigungen am Getriebe ein, obwohl der Hobbyist sorgsam mit seinen Fahrzeugen umgegangen ist, sie sogar längere Zeit nicht benutzt hat. Wer hat das nicht schon mal erlebt. Irgenwann hat man mal eine Lok gekauft und sie natrlich auch laufen lassen. Alles in Butter, läuft einwandfrei und auch schön sachte, so wie das fast typisch ist für amerikanische Maschinen und wie es sich grundsätzlich auch gehört für Loks dieser Kategorie. Man ist zufrieden und stellt die Maschine beiseite, um sie später eventuell zu altern oder zu digitalisieren. Kurz, man ist zufrieden mit dem Kauf. Nach einem Jahr oder zwei ist dann der Moment gekommen, wo sie wieder zum Einsatz kommen soll. Aber nun kommt der Schreckmoment: man setzt sie auf die Gleise und erschrickt über ein furchtbares Fahrverhalten: die Lok läuft nicht mehr so rund, wie am An fang, sondern sie hoppelt, macht fürch terlichen Krach und hat fast keine Zug kraft mehr. Der Hobbyist wird zunächst Stromabnahmeprobleme vermuten, reinigt Lok und Schiene, doch der Erfolg bleibt aus. Mangelnde Schmierung? Nach dem Abklipsen der Bodenabdeckung an den Drehgestellen stellt man aber fest, dort schwimmt alles in Fett, also alles in Butter? Durch die Fettschicht kann man das Ursprungsproblem zunächst fast nicht erkennen, denn es liegt an den Zahnrädern! Eines oder gar mehrere weisen Risse auf, die die Ursache des schlechten Fahrverhaltens sind.

Zahn

auf

Zahn

Wenn man erst den Grundfehler gefunden hat, kann man dann recht ein fach an die Behebung gehen. Doch auch die Kenntnis der Ursache ist recht interessant. Die übertragungs Ritzel der Treibachsen wurden seiner Zeit aus Plastik hergestellt und dieser hat die Eigenschaft nach einiger Zeit spröde zu werden, wenn er nicht regelmässig benutz wird. Teilweise liegt das am Weichmacher und/oder am Material selber. Will man die Lok nach einer längeren Ruhepause wieder benutzen neigt das/die Plastikzahnrad/räder zum Aufplatzen. Dieser Riss in Längsrichtung wirkt sich auf die Distanz der Zähne aus, sie können mit einer Lücke nicht mehr so gut ineinander greifen oder rutschen durch. So kommt an der defekten Stelle mitunter Zahn auf Zahn und dadurch hoppelt die Maschine. Den Fehler kann man auch an einem leichten, dumpfen Schlag erkennen. Heute werden diese Ritzel aus weicherem Teflon hergestellt und das Problem dass er durch Austrocknen spröde wird besteht nicht mehr. Diese kleine Beschreibung ist so wohl für neues sowie gebrauchtes Material gltig.

Abhilfe

Die Abhilfe des Problems liegt im Austausch dieser Ritzel. Die neuen Zahnräder kann man im guten ameri- kanischen Modell Eisenbahn Fachhandel erwerben. Es gibt zwei Varianten, einmal das Ritzel alleine und einmal die ganze Achse. Wenn man die Lok rücklings in eine Lokliege legt, kann man an den Drehgestellen eine Abdeckung erkennen, (Bild 1),. welche üb er die ganze Länge geht. Diese muss sehr vorsichtig mit einem feinen Schlitzschraubendreher angehoben und entfernt werden. Danach präsentieren sich einem die Achsen mit den Plastikritzeln. Man hebt sie sehr behutsam aus der Halterung und zieht die beiden Hälften der Achse auseinan der, (Bild 2), entfernt das Zahnrad vom Gegenstück. Hierbei ist zu beachten dass die zwei Messing Quadrate an den aussen Seiten des Ritzel nicht verloren gehen. Die haben nämlich die Funktion den Strom von den Räder auf die seit lich angebrachte Stromleiste weiterzuleiten. Nachdem man jetzt die verschie denen Teile der Achse auf dem Tisch liegen hat, kann man das defekte Zahrad durch das neue ersetzen. Da nach ü berprüft man die Spurweite mit tels einer Lehre oder auf einem Stück Gleis und kann das Ganze wieder einsetzen. Aber achtung, das Einsetzen verlangt etwas Geduld, (Bild 3), da die Messingquader nicht immer auf Anhieb an ihren Platz rutschen wollen. Dann muss man schon mal mit Pinzette nachhelfen. Sind die Achsen dann wieder an ihrem Platz sollte man einen Tropfen Öl oder Fett (wirklich nur einen Tropfen) in den neuen Ritzel einlaufen lassen. Danach wird dann wiederum sehr vorsichtig die Deckplatte aufgeklippst. Da jetzt neue Teile mit alten Teile zusammen gebracht wurden, ist man gut beraten, wenn man die Lok wieder mindestens eine viertel Stunde in beide Richtung einlaufen lässt. Ist dies geschehen, hat man wieder den vollen Spielspass mit der Lok.
HOPPELLOKS
Die Ersatzzahnräder kann man als universale Ersazteile bei Modellbahn Händlern (mit amerikanischem Sortiment) oder auch bei den respektiven Lok Hersteller zu erwerben.
BILD-2 Die Achsstummel mit den Messingquadern zieht man mit sanfter Gewalt vom beschädigten Zahnrad ab
BILD-1 Mit einem kleineren Schlitzschraubendre her spreizt man die Rastnasen am Drehgestell etwas nach aussen und hebt die Abdeckung gleichzeitig nach oben.
BILD-3 Beim Wiedereinset zen der Achse stellen sich die Messingstücke gerne etwas quer. Mit einer Pinzette oder einem Schraubendreher muss man etwas nachkorrigieren.